Der Kreisfeuerwehrverband Hersfeld-Rotenburg hat einen neuen Vorsitzenden: Stefan Fuchs aus Reilos. Der bisherige Beisitzer wurde einstimmig von den 164 Delegierten in der Aula der Beruflichen Schulen in Bebra an die Verbandsspitze berufen. Die Wähler verzichteten auf eine geheime Abstimmung, zumal Fuchs der einzige Kandidat für die Spitzenposition im Kreisfeuerwehrverband war. Der neue Vorsitzende ist Nachfolger von Thomas Specht aus Hönebach, der sich nach 16 Jahren in der Verantwortung als Vorsitzender für das Spitzenamt nicht wieder zur Verfügung stellte. Dem Kreisfeuerwehrverband bleibt der Hönebacher aber weiterhin erhalten. Einmütig wurde er ebenso wie Guido Kamm aus Kleinensee zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Neuer Schriftführer des Kreisfeuerwehrverbandes wurde Dirk Sandlos, sein Stellvertreter ist Martin Paul, beide aus Bad Hersfeld. Sandlos löst Jürgen Richter aus Bad Hersfeld ab, der ebenso wie der stellvertretende Kassenwart Hartmut Schneider aus Philippsthal und Beisitzer Reinold Axt aus Hohenroda auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Weiter im Amt bleibt Kassenwart Klaus Klee aus Bad Hersfeld. Er bekam ebenso wie sein neuer Stellvertreter Uwe Schmidt aus Bad Hersfeld das Vertrauen von den Delegierten ausgesprochen. Gewählt wurden ferner die Beisitzer Thomas Daube aus Bad Hersfeld, Carsten Wenig aus Philippstal und Christian Bärmann aus Bad Hersfeld, die Frauensprecherinnen Britta Landsiedel aus Bad Hersfeld und Vanessa Reuber aus Kirchheim sowie Thomas Schneemilch aus Kirchheim und Hilmar Klippert aus Ludwigsau als Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung. Kassenprüfern sind Reinhold Schäfer und Florian Ehrlich, beide von der Freiwilligen Feuerwehr Kruspis. Die Wehr richtet im nächsten Jahr am 29. August den 25. Kreisfeuerwehrverbandstag aus. Wahlleiter beim wichtigsten Punkt des 24. Kreisfeuerwehrverbandstages in Verbindung mit der Dienstversammlung der Führungskräfte in Bebra war Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger. zvk

Zur Person

Stefan Fuchs, der neue Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Hersfeld-Rotenburg, wohnt mit seiner Frau Jennifer, die ebenfalls bei der Feuerwehr aktiv ist, in Reilos. Sein beruflicher Werdegang: Nach dem erfolgreichen Abschluss der Realschule erlernte Stefan Fuchs den Beruf des Schornsteinfegers, bei dem er viel mit Hermann Funk (Schornsteinfegermeister, ehemaliger Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und stellvertretender Kreisbrandinspektor) und der Feuerwehr zu tun hatte. Nach sechs Jahren im Beruf bewarb sich der Schornsteinfeger Fuchs 2010 bei der Berufsfeuerwehr Kassel um eine Festanstellung und war damit erfolgreich. Diesen Beruf als Einsatzkraft bei den Feuerwehr-Profis in der Nordhessenmetropole übt er bis heute aus. Sein ehrenamtlicher Werdegang: Mitglied bei der Jugendfeuerwehr Reilos 1996, Jugendfeuerwehrwart von 2004 bis 2007, danach stellvertretender Wehrführer und Wehrführer mit nun schon drei Amtszeiten bei der Freiwilligen Feuerwehr Reilos. Im Kreisfeuerwehrvorstand wurde er Beisitzer. Neben seinem umfangreichen Engagement im Feuerwehrwesen und Brandschutz betätig sich Stefan Fuchs auch gern in Wald und Flur als Jäger. zvk

Bilanz 2023

„Die Zahl der Aktiven in unseren Feuerwehren ist konstant geblieben“, stellte Vorsitzender Thomas Specht im Bericht für das Jahr 2023 fest. Die Zahl der männlichen Einsatzkräfte habe sich danach um 28 auf 2758 verringert, die der weiblichen aber um 19 auf 414 erhöht. Somit seien 3172 Aktive in 140 Feuerwehren tätig. In den Alters- und Ehrenabteilungen sind nach den Worten von Specht 1747 Personen angemeldet. Zusammen mit den Angehörigen der 50 Kindergruppen und den 80 Jugendfeuerwehren sowie den passiven und fördernden Mitgliedern seien somit 11 000 Personen in den 152 Feuerwehrvereinen des Landkreises als Mitglieder registriert. Nach Jahren der Stagnation sei die Zahl der Ehrungen für langjährige und verdiente Mitglieder stark gestiegen. So seien allein von November bis Mai 528 Ehrenzeichen für 25- bis 70-jährige Aktivitäten und Mitgliedschaften vom Bezirksfeuerwehrverband Kurhessen-Waldeck ausgegeben worden. Für die Bewältigung der Antragsflut bedankte sich Specht bei den Schriftführern Jürgen Richter und Martin Paul. Dazu seien 58 Florians-Medaillen des Bezirksverbandes und sechs Ehrenkreuze des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehen worden. Als „Partner der Feuerwehr“ habe der Kreisverband nun schon 44 Unternehmen im Landkreis ausgezeichnet. Specht sprach sich erneut für eine Erhöhung der Anerkennungsprämien für Einsatzkräfte mit einer 40-jährigen Dienstzeit sowie bei der Förderung der Kommunen beim Bau von Feuerwehrhäusern und der Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen durch das Land Hessen aus. Die Förderquote von 40 Prozent sei viel zu gering. Sie müsse auf mindestens 60 Prozent angehoben werden. Der Vorsitzende stellte in seinem letzten Bericht zudem das Projekt Imagekampagne Vision 2025, die Frauenlehrgänge zur Ausbildung mit Motorkettensägen und die Gründung einer Drohnenstaffel Hersfeld-Rotenburg vor. Diese Einheit setze die sich aus der Feuerwehr Bebra-Gilfershausen und DRK-Ortsgruppe Weiterode zusammen. Positiv bewertete Specht die Aus- und Fortbildungen des Kreisverbandes, das Anschaffen von VR-Brillen und den Förderverein Jugendarbeit in der Feuerwehr, der seit nunmehr 30 Jahre bestehe und die Jugendfeuerwehren mit 140 000 Euro in dieser Zeit unterstützt habe. Laut seiner Ankündigung soll im diesem Jahr wieder ein Seniorentag für ehemalige Aktive am 12. Oktober in der Besengrundhalle in Ludwigsau-Tann stattfinden. Zum Abschluss überraschte Thomas Specht den Landrat Torsten Warnecke mit einer extra für diesen Anlass angefertigten „Stracke“ von einen Meter Länge.
Im Bereich der Aus- und Fortbildung auf Kreisebene berichtete Kreisbrandmeister Marco Kauffunger von 53 Lehrgängen mit 1073 Teilnehmern. Das Luxusproblem der großen Anmeldezahlen habe sich damit aufgelöst. Dank gebühre daher den Kreisausbilderinnen und Kreisausbildern und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die würden eine tolle Arbeit leisten. Weitere Themen des Kreisbrandinspektor waren die Technik mit dem neuen Gerätewagen Brandschutzerziehung, die Brandschutzförderungen und Revisionen, personelle Veränderungen und Atemschutz sowie die markanten Einsätze mit Personensuche und Brände in vorzüglicher Zusammenarbeit mit der großen Blaulichtfamilie.
Über die finanzielle Situation des Kreisfeuerwehrverbandes informierte Kassenverwalter Klaus Klee die Versammlungsteilnehmer. Es folgte die einmütige Entlastung und die Zustimmung zum Haushaltsplan für das kommende Jahr.  
Die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband und seinen Feuerwehren würdigten ferner Landrat Torsten Warnecke, Mario Mißler vom Regierungspräsidium Kassel, Stadtrat Horst Taube (Bebra) und die Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen sowie Vertreter von Notfallseelsorge, Polizei, DLRG, DRK, KVW und THW. zvk

 Ehrung, Anerkennungspreis und Vereidigung

Mit der Florians-Medaille in Gold wurde Thomas Schneemilch (Kirchheim) ausgezeichnet. Der Jubilar ist seit 1977 Mitglieder in der Feuerwehr, berichtete Kreisbrandmeister Marco Kauffunger in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes. In vielfältigen Funktionen habe sich Schneemilch im Gemeindebereich und auf Kreisebene um das Feuerwehrwesen und den Brandschutz verdient gemacht. Das verdiene Respekt und eine Anerkennung mit der hohen Auszeichnung. Vom Kreisfeuerwehrverband erhielt zudem die Drohnenstaffel Hersfeld-Rotenburg einen Anerkennungspreis in Höhe von 250 Euro.
Kreisjugendfeuerwart Stephan Albracht und seine Stellvertreterin Jennifer Fuchs wurden ferner von Landrat Torsten Warbecke vereidigt und zu Ehrenbeamte ernannt. Ihre Dienstzeit beträgt vier Jahre. zvk  

Jugendfeuerwehren

Bebra – Gestiegen sind die Mitgliederzahlen in den Nachwuchsfeuerwehren des Landkreises. In den 81 Jugendfeuerwehren erhöhte sich der Bestand um 26 auf 966 Nachwuchsbrandschützer. Die Zahl teilt sich auf in 322 weibliche und 644 männliche Mitglieder, berichtete Kreisjugendfeuerwart Stephan Albracht beim Kreisfeuerwehrverbandstag in Bebra. 45 Jugendliche wechselten mit Erreichen der Altersgrenze in die Einsatzabteilungen. In den 53 Kinderfeuerwehren im Landkreis sind nach der Auflistung von Albracht 471 Mädchen und 376 Jungen aktiv. Das sind 152 mehr gegenüber dem Vorjahr. 99 Kinder wechselten altersbedingt in die Jugendfeuerwehr. In den beiden Nachwuchsgruppen sind somit 1715 Kinder und Jugendliche integriert. Allein 3725 Stunden seien von der Jugendfeuerwehren geleistet worden. Albracht zählte die einzelnen Aktion der Nachwuchswehren auf. Dazu gehörten die Quitschie- und das Völkerballturniere, die Kreis- und Landesentscheide, die Abnahmen und Prüfungen von Leistungsspange, Tatze und Jugendflamme, der Osthessen-Cup, ein Lehrgang für Wertungsrichter, ein Experimente-Seminar und ein Grundlagenlehrgang sowie eine Großübung am Wasserturm in Bebra. Beim Lollslauf in Bad Hersfeld habe die Jugendfeuerwehr die Nummern ausgegeben. Beschlossen wurde von den Delegierten des Kreisfeuerwehrverbandstags in Bebra zudem eine Änderung der Kreisjugendfeuerwehrsatzung.  zvk